Juli 3

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Wie du in 3 Schritten die Mutter Tochter Beziehung heilst

Coaching, Coachingimpuls, Tochter-Mutter-Beziehung

Da saß sie nun in der Hitze Portugals. Sie war dem Alltag entkommen und wollte sich hier nun für 6 Monate ein neues Leben erschaffen. Keine Ansagen vom Chef, keine kritischen Diskussionen mit den Kollegen, keine emotionalen Tiefs und keine Mutter, die es immer wieder versucht in das Leben der eigenen Tochter einzugreifen. Endlich Raum für sich selbst! Wenn da nicht die Whatsapp-Nachricht der Mutter wäre:

„Bist du gut angekommen? Mach doch mal nen Foto des Hostels! Und pass auf dich auf!“.

Das Gefühlt von Genervtheit steigt auf und sie fragt sich, warum sie sich ständig über ihre Mutter aufregen könnte…

Vielleicht kennst du das auch, dass du deiner Mutter nicht entfliehen kannst?

Egal an welchem Ort der Welt du bist, das Gefühl, was sie in dir auslöst, bleibt gleich. Du bist schnell genervt, du fühlst dich enttäuscht von ihr oder fühlst dich kontrolliert.

Woran das liegt?

Die Mutter Tochter Beziehung ist stark und bleibt dein Leben lang bestehen. Egal wie alt du bist, egal ob deine Mutter noch lebt und egal wie alt deine Mutter mittlerweile ist. Die Beziehung zur ihr ist wie ein unsichtbares Band, was dich stärken oder auch aufhalten kann.

Mutter Tochter halten Hand und laufen im weißen Kleid - Mutter Tochter Beziehung

Wie wichtig ist die Mutter Tochter Beziehung?

Viele Frauen zweifeln an sich selbst. Vor allem, wenn es um die Beziehung zu ihrer eigenen Mutter geht. Diese Beziehung ist für uns Frauen mit die wichtigste Beziehung, die wir im Leben haben. Im Säuglingsalter glauben wir mit ihr verschmolzen zu sein. Wir kennen noch kein „Ich“. Das bedeutet, dass wir alles wahrnehmen, was sie wahrnimmt. Und wir alles durch ihre Augen sehen.

Erst im Kleinkindalter lernen wir die Trennung zwischen unserer Mutter und uns selbst. Wir entwickeln unser Ich, wobei sie stets das große Vorbild bleibt. Wir verhalten uns so wie sie, sprechen so wie sie, auch wenn wir den Inhalt gar nicht verstehen können.

Im Pubertätsalter beginnen wir uns selbst zu finden. Wir stellen uns unbewusst die Frage: Was macht mein Ich wirklich aus und wer bin ich? Ab diesem Zeitpunkt beginnen wir uns gegenteilig zu unserer Mutter zu verhalten. Wir lehnen uns gegen vieles auf und wollen testen wie es ist eben nicht mehr unsere Mutter.

In der frühen Erwachsenenphase dann wollen wir uns dann vollständig abnabeln. Dies funktioniert bei vielen Frauen nicht so gut. Das liegt häufig daran, dass dieser Prozess schleichend ist und es selten ehrliche Gespräche zwischen Mutter und Tochter gibt, die in dieser Phase für einen liebevollen Abgrezungsprozess genutzt werden können.

In all diesen Phasen kann es zu Verletzungen der Mutter Tochter Beziehung kommen. Das kann sehr viele verschiedene Gründe haben. Z.B. dass die Mutter nicht loslassen kann oder dass sich die Tochter nicht geliebt genug fühlt und sich ein anderes Verhalten der Mutter wünscht.

In weiteren Blogartikelen werde ich noch auf weitere Herausforderungen eingehen, die zwischen Mutter und Tochter entstehen können.

 Insgesamt ist unsere Mutter nach all diesen durchlaufenen Phasen immer wieder eine Art Spiegelbild unserer Selbst und unserer weiblichen Vorbildfigur. Daher liegen hier viele emotionale Verletzungen und die Möglichkeit auf tiefe emotionale Heilung.

Was passiert, wenn sich die Mutter Tochter Beziehung für dich nicht stärkend anfühlt? 

Wenn du also nun zu einen von den vielen Frauen gehörst, die sich nicht gut fühlt, wenn du an deine Mutter denkst, dann habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für dich.

Die schlechte Nachricht ist, dass du jede Menge deines wunderbaren Potenzials wegschmeißt, weil du dir quasi einen großen Elefanten ans Bein gebunden hast, der durchgängig versucht in eine andere Richtung zu laufen, als du es gern hättest. (Nicht dass du das immer aktiv tust, in der Regel binden wir uns den Elefanten unbewusst und aus Liebe ans Bein)

Viele Frauen mit einer schwierigen Mutter Tochter Beziehung fühlen sich häufig nicht genug geliebt. Oder glauben, dass sie bestimmte Bedingungen erfüllen müssen, um geliebt zu sein. So kann es passieren, dass du dein Leben lang versucht hast deiner Mutter alles recht zu machen oder alles richtig zu machen. Wir kreieren uns dann täglich Situationen, mit denen wir uns bestätigen, dass das, was wir glauben stimmt. Dieser Glaube festigt sich in starken limitierenden Glaubenssätzen, die dein Leben schwer machen und dich einschränken wirklich frei und glücklich dein Leben zu genießen.

Denn versuche mal dir ein wundervolles Leben zu erschaffen, in dem du versuchst zur hellleuchtenden Sternschnuppe zu werden, wenn der Elefant an deinem Bein hängt und dich viel schwerer macht, als du in Wahrheit bist.

Die gute Nachricht ist: Du kannst diesen Elefanten endlich frei lassen und dir stattdessen liebevollen Rückenwind besorgen, der dir bei all deinen Entscheidungen vertrauensvoll den Rücken stärkt. Dieser Rückenwind kann dich leicht und schwerelos werden lassen, sodass du mit Vertrauen in dich selbst Pfad aufnehmen kannst, um deine Ziele zu erreichen.

Mutter Tochter halten Hände - Mutter Tochter Beziehung

3 Schritte, um die Mutter Tochter Beziehung zu heilen:

In den Coachings mit meinen Klientinnen arbeite ich grundsätzlich immer an drei Säulen. Ich möchte diese 3 Säulen mit dir teilen, da sie für dich ein Wegweiser zu innerer Zufriedenheit sein können.

1. Die Basis - die Beziehung zu dir selbst

Die ersten Schritte, die ich mit meinen Klientinnen erarbeite sind ihre Glaubensätze und Gefühlswelten über sich selbst. Hier geht es darum dich selbst besser kennenzulernen. Wer glaube ich zu sein und wer möchte ich gern sein?

Welche Verhaltensweisen mag ich gar nicht? Und was erinnert mich von all dem an meine Mutter?

Nachdem du diese innere Reflexion für dich erfahren hast, darfst du lernen deine Emotionen zu regulieren. Durch die Regulation deiner Emotionen kannst du mehr Vertrauen in dich selbst gewinnen und erkennst, dass du schon unglaublich viele Ressourcen in dir trägst. (Auch wenn du mir das jetzt vielleicht nicht direkt glauben willst 😊)

2. Das Grundgerüst – die Mutterbeziehung heilen

Im zweiten Schritt geht es dann darum herauszufinden, was dich in deiner Mutter Tochter Beziehung belastet. Sind es z.B. Schuldgefühle, Wut, Ärger oder Trauer? Was empfindest du, wenn du an deine Mutter denkst?

Und in welchen Situationen empfindest du die negativen Gefühle ihr gegenüber?

Hier darfst du lernen deiner Mutter langsam zu verzeihen und zu verstehen welcher Mensch deine Mutter ist. Wenn du weißt, aus welchen Hintergründen sie in manchen Situationen so gehandelt hat, wie sie gehandelt hat, kannst du leichter Frieden mit ihr schließen. Vielen meiner Klientinnen hilft es auch einen Brief an die eigene Mutter zu schreiben, in dem sie alle ihre Vorwürfe und ihren Ärger hineinschreiben.

Ein paar Tage später schreiben sie dann einen Brief mit all den Dingen für dich sie dankbar sind in Bezug auf ihre Mutter. Diese Briefe schicken sie natürlich nie ab. Sie bewahren sie auf oder verbrennen sie in einer kleinen Zeremonie. Probiere diese Form der Verarbeitung unbedingt mal aus! Viele fühlen sich danach echt befreit und spüren mehr Klarheit.

Der wichtigste Baustein in dieser Säule ist dann die systemische Klärung mit der eigenen Mutter. In einer Aufstellung (manche kennen dies unter Familienaufstellung) kannst du direkt mit deiner inneren Repräsentation deiner Mutter arbeiten. Hier kommen viele unbewusste Muster und angestaute Emotionen auf, die dann mithilfe von Interventionen gelöst werden können. Dieser Moment ist meist sehr emotional für meine Klientinnen, da sie erkennen, welche Liebe eigentlich von ihrer Mutter zur ihnen ausgeht und sie spüren wie sich das große Loch in ihrem Herzen langsam zu schließen beginnt.

In meiner Arbeit, aber auch in all den Erfahrungen für mich selbst, ist diese Form der Heilung die schnellste und tiefgreifendste Heilung. Noch dazu kann sie ganze Familien wieder zusammenbringen und auch langfristig anhalten.

3. Das Dach – eine liebevolle innere Mutter entwickeln

In der letzten Säule ist es wichtig, dass du lernst dir selbst eine liebevolle und verständnisvolle Mutter zu sein. Du hast im letzten Schritt gelernt, was es bedeutet Mutter zu sein und wie es sich anfühlt mütterlich geliebt zu sein.

Nun geht es darum, dass du lernst dir selbst diese Art der Liebe zu schenken. Frage dich hierfür:

Was kann ich tun, um mir selbst die beste Mutter zu sein?

Was brauche ich, um mich geliebt und sicher zu fühlen?

Was wünsche ich mir von meiner Mutter?

Wie kann ich Antworten auf diese Frage in meinem Alltag konkret umsetzen?

Mit der Beantwortung dieser Fragen kannst du mehr über deine Bedürfnisse herausfinden und sie dir selbst befriedigen. Dein System lernt auf diese Art und Weise, dass du geliebt bist und dass du es Wert bist, dass du deine Bedürfnisse erfüllst.

Manchmal kommt mit der Beantwortung dieser Fragen auch der Wunsch auf ein Gespräch mit der eigenen Mutter zu führen. Und das kann eine wundervolle Ergänzung in dem Heilungsprozess der Mutter Tochter Beziehung sein (muss es aber nicht!).

❤️‍🩹Hierzu möchte ich dir einen Tipp mitgeben:

Siehe jedes Gespräch mit deiner Mutter während dieser Heilungsphase als Analysefeld. In welchen Situationen triggert sie dich sehr und wie genau reagierst du dann? Außerdem fühlen sich viele Frauen sicherer, wenn sie sich vorher überlegen, wie sie in bestimmten Situationen reagieren wollen und wieviel Zeit sie für das Gespräch einplanen. Kommuniziere deine Überlegungen ggf. einer anderen Person, die dir dabei hilft, diese Vorhaben für dich umzusetzen. Setze dir ein Zeitlimit und gehe dann auch wieder, wenn du dich mit dieser selbstbestimmten Freiheit sicher und besser fühlst.

Fazit

Die Beziehung zu deiner Mutter ist die wichtigste in deinem Leben. Daher kann sie dich stark einschränken, vor allem, wenn du Vorwürfe, Schuld, Wut, Trauer oder Enttäuschung in dir trägst. Diese Art der Einschränkung kann dich gerade dann stark behindern, wenn du dich selbst finden möchtest und dein eigenes Leben so gestalten möchtest, wie du es dir wünscht.

Selbstzweifel, das Gefühl nicht geliebt oder genug zu sein oder auch das zögernde Ausleben deiner eignen Weiblichkeit und die Nicht-Akzeptanz als Frau, sind Auswirkungen von einer schwierigen Mutter Tochter Beziehung.

Wenn du dich also freier und selbstbestimmter fühlen möchtest und dich als Frau endlich mehr akzeptieren möchtest, ist es wichtig diese Beziehung in deinem Leben zu heilen.  Dies kannst du tun, in dem du deine eigene innere Gedanken- und Gefühlswelt lernst du regulieren, um dich selbst halten zu können. Daraufhin kannst du systemisch die limitierenden Muster zwischen dir und deiner Mutter lösen und all das an sie zurückgeben, was du schon viel zu lang von ihr trägst. Im letzten Schritt kannst du lernen deine eigene innere Mutter zu werden, damit du dich auch langfristig geliebt und sicher fühlst.


Schreibe doch in die Kommentare, wenn du schon Erfahrung mit deiner Mutter Tochter Beziehung hast oder auch wie es dir mit dieser Beziehung geht! 

Schön, dass du bist bist!

Alles Liebe.

Johanna

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Johanna Hensen - Schön, dass du da bist!

Als Coach für die Beziehung zwischen Tochter & Mutter und ich durfte selbst die positive Veränderung einer geheilten Mutterbeziehung gleich mehrfach erleben.

Als ich 5 war, verlor ich meine Eltern bei einem Autounfall. Ich wuchs bei tollen Pflegeeltern auf und durfte die normalen Eltern-Kind-Problematiken erfahren.
Als Erwachsene fühlte ich mich oft frustriert, eingeschränkt und mit körperlichen Symptomen belastet. Auf meiner Reise fand ich heraus, dass viele meiner Herausforderungen den Ursprung in der Beziehung zu meiner Mutter hatten. Nach vielen Jahren der eigenen Heilung, durfte ich einigen Frauen helfen die Beziehung zu ihrer Mutter zu heilen. Dadurch konnten sie viel freier und mit mehr Vertrauen ihr Leben gestalten.

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